Foto­gra­fie spielt in vie­len Berei­chen eine wich­ti­ge Rol­le, so zum Bei­spiel in der Kunst, der Wer­bung, im Jour­na­lis­mus und in vie­len ande­ren Berei­chen des all­täg­li­chen Lebens.

Künstlerische Fotografie

In der künst­le­ri­schen Foto­gra­fie stel­len das Foto oder eine Serie von Foto­gra­fi­en das Werk des Künst­lers dar. Die Foto­gra­fie dient als Aus­drucks­mit­tel und kann auf­klä­re­ri­sche, sozi­al­kri­ti­sche, ideo­lo­gio­sche oder poli­ti­sche Wir­kung erzie­len. Sie beschränkt sich nicht allein auf die Abbil­dung der Rea­li­tät.

Als künst­le­ri­sche Foto­gra­fie, Foto­kunst oder Kunst­fo­to­gra­fie wer­den Anwen­dun­gen foto­gra­fi­scher Mit­tel bezeich­net, bei denen ein Anlie­gen inhalt­lich aus­ge­drückt wer­den soll (und deren Zweck meist nicht unmit­tel­bar die kom­mer­zi­el­le Ver­wer­tung ist).

In der künst­le­ri­schen Foto­gra­fie kann das Medi­um Foto­gra­fie als künst­le­ri­sches Aus­drucks­mit­tel oder zum Erzie­len auf­klä­re­ri­scher, sozi­al­kri­ti­scher oder ande­rer ideo­lo­gi­scher bzw. poli­ti­scher Wir­kun­gen ver­wen­det wer­den. Im All­ge­mei­nen kann bei der künst­le­ri­schen Foto­gra­fie das Foto auch als Werk bezeich­net wer­den und ist als bil­den­de Kunst zu ver­ste­hen. Nach die­ser Defi­ni­ti­on bil­den Fotos nicht immer die Wahr­heit ab, son­dern sind die Inter­pre­ta­ti­on eines Moments. Sol­che künst­le­ri­schen Fotos sind zumeist Tei­le aus soge­nann­ten Seri­en. Die Betrach­tung der gesam­ten Serie, anstatt eines ein­zel­nen Wer­kes, kann das Erfas­sen der beab­sich­tig­ten Aus­sa­ge erleich­tern. In der Kunst­fo­to­gra­fie kann es auch zu Kor­rek­tu­ren am Bild im Labor oder am Com­pu­ter kom­men, dabei sind der Krea­ti­vi­tät des Künst­lers kei­ne Gren­zen gesetzt.

Für ein Kunst­werk z. B. in der Bil­den­den Kunst ist ein künst­le­ri­scher Aus­druck unab­ding­bar. Eine beson­de­re Rol­le spielt er in den dar­stel­len­den Küns­ten, der Schau­spiel­kunst und der Musik, auch dem Tanz (bes. Bal­lett und Aus­drucks­tanz) und der Oper.

Der künst­le­ri­sche Aus­druck ist ein Begriff der Ästhe­tik und der Theo­rie der Kunst. Hier bezeich­net er die durch den Ein­satz for­ma­ler Mit­tel erzeug­te Wir­kungs­mög­lich­keit eines Kunst­werks und sei­nes gestal­te­ten Gehalts auf den Rezi­pi­en­ten, die die­sem eine ästhe­ti­sche Erfah­rung und eine Sin­n­erfah­rung zugleich bzw. eine Sin­n­erfah­rung als ästhe­ti­sche Erfah­rung gestat­tet. Er appel­liert so, wie er aus deren Zusam­men­wir­ken auf Sei­ten des Künst­lers her­vor­geht, mit einem Kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­ge­bot an Affek­te und Emo­tio­nen, aber auch an die Ver­nunft des Rezi­pi­en­ten. Er ist wesent­li­cher Bestand­teil der Sub­stanz eines Kunst­werks. Das Ver­hält­nis von Aus­druck, Sinn und Sub­stanz eines Kunst­werks, “in die auch alle for­ma­len, sinn­li­chen und expres­si­ven Qua­li­tä­ten ein­ge­hen”, beschrieb der ame­ri­ka­ni­sche Kunst­wis­sen­schaft­ler Abra­ham Kaplan einst so: “Der Sinn wird durch Aus­druck Sub­stanz; er gibt dem Aus­druck Gehalt und rea­len Grund.” Dabei kann der Grad der Inten­tio­na­li­tät des Künst­lers und damit der her­me­neu­ti­sche Spiel­raum des Rezi­pi­en­ten und die Wir­kung auf ihn sehr unter­schied­lich und letzt­lich uner­schöpf­lich sein, was durch die Theo­rie des offe­nen Kunst­werks Umber­to Ecos und die Kunst­theo­rie des Post­struk­tu­ra­lis­mus her­aus­ge­stellt wur­de. Denn die Mit­wir­kung des Rezi­pi­en­ten, der sei­ne geschicht­li­chen, sozia­len, bio­gra­fi­schen und ästhe­ti­schen Erfah­run­gen in die Begeg­nung mit dem Kunst­werk ein­bringt, beein­flusst auch des­sen künst­le­ri­schen Aus­druck in jeweils spe­zi­fi­scher Wei­se.

Dokumentarische Fotografie

Fast im Gegen­satz zur künst­le­ri­schen Foto­gra­fie steht die Doku­men­ta­ri­sche Foto­gra­fie. Ihre Auf­ga­be ist es, die Rea­li­ta­et unver­fälscht abzu­bil­den. Situa­tio­nen wer­den nicht arran­giert und Gegen­stän­de nicht sti­li­siert, die Echt­heit steht im Vor­der­grund. Trotz der schein­ba­ren Gegen­sätz­lich­keit gibt es auch Ver­bin­dun­gen zur Arbeit eines künst­le­risch täti­gen Foto­gra­fen. Um qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge doku­men­ta­ri­sche Fotos zu erstel­len, wer­den dem Foto­gra­fen künst­le­ri­sche und foto­tech­ni­sche Fähig­kei­ten abver­langt. Auch kann ein die Rea­li­tät abbil­den­des Foto durch­aus ästhe­tisch sein und somit künst­le­ri­schen Ansprü­chen gerecht wer­den.

Werbung und Editorial

Im Bereich der Wer­bung dient die Foto­gra­fie als Mit­tel, um ein Pro­dukt beson­ders wir­ken zu las­sen. So wer­den bei­spiels­wei­se Pro­duk­te als Stil­le­ben arran­giert oder bestimm­te Situa­tio­nen insze­niert, um eine bestimm­te Wir­kung beim Betrach­ter, dem poten­ti­el­len Kun­den oder Käu­fer des Pro­duk­tes, zu erzie­len. Wer­be­fo­to­gra­fie hat also das Ziel den Betrach­ter zum Kon­sum anzu­re­gen.

Eine wei­te­re wich­ti­ge Funk­ti­on von Foto­gra­fi­en ist die Unter­stüt­zung oder Beschrei­bung von Text­in­hal­ten, bei­spiels­wei­se in Bro­schü­ren, Zeit­schrif­ten oder auf Inter­net­sei­ten. “Ein Bild sagt mehr als 1000 Wor­te.” Die Ein­satz­ge­bie­te der Edi­to­ri­al­fo­to­gra­fie sind dabei weit gefä­chert. Sie rei­chen von Repor­ta­ge, Por­trait und Illus­tra­ti­on bis hin zu Rei­se- und Land­schafts­fo­to­gra­fie.

Journalistische Fotografie

Seit Beginn des 20. Jahr­hun­derts stellt die jour­na­lis­ti­sche Foto­gra­fie einen wich­ti­gen Bestand­teil von Zei­tun­gen und Maga­zi­nen dar. Die Illus­tra­ti­on von Bericht­erstat­tung über The­men wie Poli­tik, Kul­tur, Ver­bre­chen u.v.m. unter­stützt — wie die Edi­to­ri­al­fo­to­gra­fie — das geschrie­be­ne Wort in sei­ner Wir­kung. Foto­gra­fen arbei­ten in die­sem Bereich an Repor­ta­gen, als Thea­ter- oder Film­fo­to­gra­fen.

Street Photography

Street Pho­to­gra­phy ist eine Foto­gra­fie, die im öffent­li­chen Raum ent­steht. Sie bil­det oft das All­tags­le­ben auf Stra­ßen, in Geschäf­ten oder Cafès ab. Der Stil der Street Pho­to­gra­phy kann streng doku­men­ta­risch sein. Ande­re Foto­gra­fen wäh­len aber auch bewusst ver­zerr­te oder ver­schwom­me­ne Ansich­ten oder arbei­ten mit Spie­ge­lun­gen oder beson­de­ren Per­spek­ti­ven.

Alltagsfotografie

Eben­falls als ein Gen­re der Foto­gra­fie kann die Gebrauchs- oder All­tags­fo­to­gra­fie bezeich­net wer­den. Mit ihr wer­den Erleb­nis­se und Erin­ne­run­gen fest­ge­hal­ten. Oft han­delt es sich hier­bei um Schnapp­schüs­se, die zu Anläs­sen wie Geburts­ta­gen oder ande­ren Fes­ten, in den Feri­en oder der Frei­zeit enste­hen.